Liebe Interessierte unseres Freundeskreises,
wir möchten Sie in regelmäßigen Abständen über die Aktivitäten in unserem Freundeskreis informieren.
Der Fotowettbewerb zu Antonio Fogazzaro, der gemeinsam mit unserer befreundeten Gemeinde Montegalda und zwei weiteren italienischen Gemeinden (Valsolda und Jenne) organisiert wird, läuft noch. Der Einsendeschluss wurde auf den 31. März 2025 verlängert. Daher möchten wir Sie einladen: Genießen Sie doch das schöne Wetter in diesen Tagen und machen bei einem Spaziergang durch unser Eichstätt ein paar Bilder, die Sie dann für den Fotowettbewerb einreichen. Es lohnt sich! Denn zu gewinnen sind zwei Übernachtungen für zwei Personen in Montegalda, Jenne und Valsolda.
Gegenstand der Bilder können Szenen sein, die den italienischen Schriftsteller an Eichstätt faszinierten: Die Altmühl mit ihren Brücken, die Domtürme, der Willibaldsbrunnen… Alle Informationen finden Sie hier: https://www.freundeskreis-bolca-eichstaett.de/ Die Sieger des Fotowettbewerbs werden übrigens im Rahmen einer feierlichen Siegerehrung in Montegalda während der dortigen Festa di San Marco gekürt.
Die Festa findet statt vom 24. bis 27. April 2025. Seitens des Freundeskreises werden wir mit einer kleinen Delegation vor Ort sein. Wenn Sie Lust haben, einige schöne Tage im Veneto zu verbringen und sich der Delegation anschließen möchten, melden Sie sich gerne bei uns. Garantiert sind Kultur, Kulinarik und viel italienische Lebensfreude und Gastfreundschaft.
Besonders freut es uns, dass sich auch eine Gruppe junger Fußballer (zwischen 12 und 13 Jahren) mit ihren Trainern aus Eichstätt auf den Weg macht, um am Fußballturnier teilzunehmen, das ebenfalls im Rahmen der Festa di San Marco stattfindet. An dem Fußballturnier beteiligen sich unsere Freunde aus Montegalda, Bolca, Jenne und Valsolda. Das ist eine tolle Gelegenheit, um über den Sport den jungen Menschen die Freundschaft zwischen unseren beiden Ländern zu vermitteln. Wir freuen uns schon sehr auf diese Begegnungen.
Für den Sommer und Herbst stehen wieder aufregende Aktivitäten auf dem Programm (z. B. das Altstadtfest). Darüber werden wir Sie bei Gelegenheit natürlich informieren. Ihre Ideen, Wünsche und gerne auch Ihre aktive Beteiligung sind immer herzlich willkommen. Bis dahin wünschen wir Ihnen sonnige Frühlingstage!
Herzliche Grüße
Die Vorstandschaft des Freundeskreises Bolca-Eichstätt


Bilder, Blicke und Stille
4. Fotowettbewerb „Concorso Antonio Fogazzaro“ zur deutsch-italienischen Städtefreundschaft
Übernachtungen in Montegalda, Valsolda oder Jenne zu gewinnen!
Antonio Fogazzaro (1842-1911), italienischer Schriftsteller und Romancier, lernte Eichstätt zwischen 1883 und 1885 kennen. Von der Kleinstadt im Altmühltal, in der er in dieser Zeit lebte, ließ er sich für seinen Roman „Il Mistero del Poeta“ („Das Geheimnis des Dichters“) inspirieren. Daneben standen drei italienische Orte für drei weitere Romane Fogazzaros Pate: die Gemeinden Valsolda in der Lombardei (für den Roman „Piccolo Mondo Antico“) und Jenne bei Rom („Il Santo“) sowie seine Heimatgemeinde Montegalda („Piccolo Mondo Moderno“), mit der Eichstätt seit 2019 eine Städtefreundschaft verbindet.
Damit stehen die vier Orte Eichstätt, Montegalda, Jenne und Valsolda im gemeinsamen kulturellen Erbe des italienischen Dichters, der gegen Ende des 19. Jahrhunderts in ganz Italien populär war und 1901 sogar für den Literaturnobelpreis vorgeschlagen wurde. Diese Verbundenheit wollen die vier Gemeinden durch einen gemeinsamen Fotowettbewerb zeigen: Der „Concorso Antonio Fogazzaro“ soll durch die Fotografie die Romane und Orte bekannt machen, die den Schriftsteller damals inspiriert haben. Ziel des für jedermann offenen Wettbewerbs ist es, die Gemeinschaft der teilnehmenden Gemeinden zu fördern und so das Wissen über die Gebiete der Gemeinden, der Schönheiten und Besonderheiten jedes Ortes zu festigen, an denen der Schriftsteller gelebt hat und sich zu seinem literarischen Werk anregen ließ.
Dabei sollen die entsprechenden Passagen aus den vier Romanen als Quellen für die Motivwahl und künstlerische Gestaltung der einzureichenden Fotografien dienen. Der Wettbewerb steht diesmal unter dem Thema „Bilder, Blicke und Stille im Werk von Antonio Fogazzaro“. Die eingereichten Fotos müssen auf dem Gebiet von Eichstätt, Jenne, Montegalda oder Valsolda aufgenommen worden sein. Für Eichstätt lautet die entsprechende Textstelle aus Kapitel 16 des Romans „Das Geheimnis des Dichters“ wie folgt: „Als wir aus einem dichten Wäldchen junger Buchen hervortraten und das stille Altmühltal und die ersten Häuser Eichstätts vor uns erblickten, kamen mir die Worte in den Sinn, welche mir Violet im Belvedere über die kleine deutsche Stadt gesagt hatte, wohin sie das Schicksal rief. Ich hatte sie nicht so fern von der Welt und ihren Wegen, so von öden Höhen verborgen geglaubt. Als ich unter dem gegenüberliegenden, nackten Berge seine mit Türmen versehene Mauer, und zu meinen Füßen die Domtürme sah, als ich fast den ganzen Abhang hinuntergegangen war, ohne einer lebenden Seele zu begegnen, ohne einen Ton von Rädern oder Arbeiten zu hören, bot sich meinem Geiste die Vorstellung von einem traurigen und feierlichen, an diesen Ort geketteten Schicksal.
Im Talgrund angekommen, wo riesige, durch eine dichte Hecke verbundene Pappeln die klaren Wasser des Flusses säumen, schien mir das einsame Städtchen weniger traurig, und ich dachte, als ich über die schmale Brücke überschritt, dass sich dort wohl nach alter Sitte ein glückliches Leben verbergen könne. – Ich verabschiedete mich von meinem Begleiter vor der Tür des „Schwarzen Adlers“. […] O deutscher Mond, wie groß und gespenstisch schienst du an jenem Abend in mein Gesicht zwischen den spitzen Dächern von Eichstätt! Die Nacht, die Einsamkeit und die Stille brachten meine Freude bald zum Verstummen. Unvermittelt fielen mir einige Verse ein, die ich einige Monate zuvor bei einem nächtlichen Spaziergang in meiner Heimatstadt erdacht hatte. […] Ich kam zum Roßmarkt, das Haus war ganz dunkel. Der Gedanke, dass Violet am nächsten Abend nicht mehr dort sein würde, dass ich vielleicht nicht wüsste, wo ich sie suchen könne, erfüllte mich mit einem heftigen, aber kurzen Schmerz. Ich verbrachte einen großen Teil der Nacht am Fenster in Gedanken an die Ereignisse des Tages und das, was am kommenden Tag geschehen würde. Mein Fenster schaute auf die Seite des Willibaldbrunnens, und allmählich vermengte sich die segnende Figur des sanftmütigen Bischofs, die Füße im Schatten, das Haupt im Mondglanz, mit meinen Träumen.“
Wie inspirierend diese Wahrnehmung Eichstätts durch Fogazzaro ist, entscheiden die Hobby- und Profifotografen selbst. Jeder Teilnehmer kann eine Anzahl von mindestens einem und höchstens drei Fotos im Format 20 x 30 cm, 300dpi, jpg einreichen, die zwischen dem 15. Mai und dem 15. November 2024 aufgenommen wurden. Sie müssen an die E-Mailadresse concorsofogazzaro@gmail.com geschickt werden. Alle Informationen zum Wettbewerb mit Reglement und Anmeldeformular finden sich auf der Homepage des Freundeskreises (www.freundeskreis-bolca-eichstaett.de/aktuell). Insgesamt sind für Eichstätt drei Preise ausgelobt, über die eine Fachjury und eine Publikumsjury entscheiden werden. Die Gewinner dürfen sich über je zwei Übernachtungen für zwei Personen in Montegalda, Valsolda oder Jenne freuen.
Hier können Sie die Regeln und das Anmeldeformular für den fotowettbewerb herunterladen:
Regeln für den vierten Fotowettbewerb Antonio Fogazzaro
Zum Anmeldeformular
Hier sind die Fotos des letzten Wettbewerbs zu sehen: https://www.eichstaett.de/partnerstaedte/montegalda
April 2024
Eichstätter Delegation zu Besuch in Montegalda

Zum ersten Mal in seiner Amtszeit ist Oberbürgermeister Josef Grienberger vergangenes Wochenende mit einer kleinen Delegation in die italienische Stadt Montegalda in der Region Venetien gereist. Die beiden Kommunen verbindet seit 2019 eine Städtefreundschaft. Grienberger wurde begleitet von einigen Vorständen des Freundeskreises Bolca-Eichstätt: Lisa Hartmann, Hans-Dieter Haas und Ursula Haas.

Die Montegaldesi hatten für die Eichstätter Delegation ein buntes Feier- und Kulturprogramm vorbereitet – unter anderem mit dem Stadtfest in Montegalda. Vor allem aber lernten sich beide Seiten über die Gemeinsamkeiten kennen, etwa bei einem Besuch in einem Museum über das Leben und Wirken von Antonio Fogazzaro. Der italienische Schriftsteller aus dem 19. Jahrhundert reiste bekanntlich im Jahr 1883 nach Eichstätt und beschrieb die Stadt – beeindruckt von der Schönheit des Ortes – in verschiedenen Szenen in einem seiner Romane. So kam einst auch der Kontakt zustande, der in der Städtefreundschaft gipfelte.
Ein weiteres „Stück Eichstätt“ steckt auch in einem Projekt der Gemeinde Montegalda: kleine Hochbeete an der örtlichen Grundschule, um die sich die Schüler/-innen kümmern – bestückt nicht mit „irgendwelchen“ Pflanzen, sondern mit Exemplaren aus dem Hortus Eystettensis. Als Dankeschön für ihre Mühe gab es vom Freundeskreis für die Kinder ganz besondere Geschenke aus Eichstätt: drei italienische Versionen und handsignierte Bücher der Eichstätter Autorin Margit Auer aus der Reihe „Die Schule der magischen Tiere“.

Als weiteres Gastgeschenk an die Gemeinde Montegalda überreichte die Stadt Eichstätt ein von Hans-Dieter Haas handkoloriertes Replikat des Archaeopteryx. Das hat ebenfalls nicht „nur“ einen Bezug zu Eichstätt, sondern auch zu Montegalda. Denn Schriftsteller Antonio Fogazzaro – der 1901 für den Literatur-Nobelpreis vorgeschlagen war – stand in regelmäßigen Kontakt mit als Charles Darwin, dem weltbekannten britischen Naturforscher und Vater der Evolutionstheorie. Hintergrund war, dass Fogazzaro in seinen Texten versuchte, Katholizismus und Darwinismus sowie Glaube und Vernunft zu versöhnen. Der erste Fund des fossilen Urvogels „Archaeopteryx lithographica“ 1861 bei Eichstätt brachte bereits zu Lebzeiten Darwins und Fogazzaros den Beweis, dass die Evolutionstheorie zutrifft. Damit ergibt sich eine weitere Verbindung der beiden Städte also schon lange vor den Zeiten der Städtefreundschaft. Man könnte sagen: Archaeopteryx ist nicht nur ein Bindeglied (connecting link) in der Biologie, sondern auch in der Städtefreundschaft von Montegalda und Eichstätt.
Doch nicht nur in die Vergangenheit, auch in die Zukunft blickten die Montegaldesi und die Eichstätter Delegation bei diesem dreitägigen Besuch: Für die kommende Zeit stehen schon wieder verschiedene gemeinsame Projekte zwischen beiden Kommunen an. Neben einem Fotowettbewerb erwartet Eichstätt den Besuch der Italiener/-innen am Altstadtfest und beim Volksfest.
https://www.donaukurier.de/lokales/landkreis-eichstaett/archaeopteryx-und-magische-tiere-16097103
Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der Partnerschaft zwischen
Bolca/Vestenanova und Eichstätt
Ein Hoch auf die deutsch-italienische Freundschaft
Altstadtfest 2023

Drei Tage waren die italienischen Freunde aus der Gemeinde Montegalda nur in Eichstätt, doch sie hinterließen eine Spur aus Herzlichkeit und Feierlaune. Bereits am Donnerstag kamen mehr als 30 Montegaldesi in die Bischofsstadt – von Familien mit Kindern über Jugendliche bis zu Erwachsenen, einschließlich des Bürgermeisters Andrea Nardin und des Gemeinderats Roberto Tonello, den man getrost als Motor und Organisator der Freundschaft sehen kann. Nachdem der Sindaco Nardin mit nur drei Schägen das erste Hofmühl-Fass angezapft hatte, boten die bestens gelaunten Italiener an ihrem Stand auf dem Altstadtfest typische Produkte aus ihrer Region an: Prosecco, aber auch Soppressa (Salami) und Asiago (Rohmilchkäse) mit Brot. Am Samstagvormittag ging es auf einem ausgedehnten Spaziergang unter sachkundiger Führung von Gernot Lorenz auf den Spuren von Antonio Fogazzaro vom Bahnhof über den Frauenberg in die Stadt. Bereits am Sonntag packten die Montegaldesi ihre Zelte wieder zusammen und fuhren nach Italien zurück. Arrivederci al prossimo anno!

Konzertreise des Ensembles „Eichstätter Längsflöten“ nach Bolca
Einen herzlichen Empfang bereitete der „Coro de Bolchan“ vergangene Woche dem Ensemble der „Eichstätter Längsflöten“ aus dem Musik-Netz Eichstätt e.V. in Bolca.
Mit einem gemeinsamen Konzert wurde die Veranstaltungsreihe des Sommers im Museo dei Fossili eröffnet, die den nicht ganz ernst gemeinten Namen trägt: „Non fossilizziamoci!“ – „lasst uns hier nicht zu Fossilien werden!“ Raffaella Benetti, die Leiterin des Chores, hat diese Reihe nun zum 5. Mal auf die Beine gestellt, um kulturelles Leben in das Tal des Alpone zu bringen.
Diesem Motto entsprechend hatten die „Eichstätter Längsflöten“ unter der Leitung von Lydia Tyrakowski-Cebulla für ihr Repertoire den Titel gewählt: „Tanzen hält jung!“
Die Freude und Erleichterung, nach den massiven, durch die Pandemie bedingten, Einschränkungen des kulturellen Lebens endlich wieder miteinender musizieren zu dürfen, stand allen ins Gesicht geschrieben. Und auch eine Menge Zuhörer stellten sich nach und nach ein. Manch einer musste dabei ein mulmiges Gefühl überwinden, denn man hatte es sich in Oberitalien fast schon abgewöhnt, unter Menschen zu gehen – verständlich vor dem Hintergund, dass die Corona-Krankheit gerade dort so viele Todesopfer gefordert hat.
Die Tänze des Flötenensembles und die Lieder des Chores brachten schnell gute Laune in den Saal des Museums. Und zu schauen gab es zu jedem Stück ein passendes Bild auf der Leinwand von Foxtrott, Tango, Rag, Charleston und Swing. Diese Musik vermittelte ja auch schon vor 100 Jahren Lebensfreude und Lebenswillen in einer Zeit, in der durch die Spanische Grippe, den ersten Weltkrieg und den wirtschaftlichen Zusammenbruch die Menschen mit großen Krisen zurecht kommen mussten.
Den krönenden Abschluss des Konzerts und eine vollends gelöste Stimmung brachte das gemeinsam gespielte und gesungene „Funiculì funiculà“, welches die Eichstätter Gruppe als Überraschung vorbereitet hatte. Der Bürgermeister der Gemeinde, Stefano Presa, drückte seine große Freude über die gelungenen Zusammenarbeit aus und dankte den beiden Ensemble-Leiterinnen für ihre großen Bemühungen. Anschließend wurde die deutsche Gruppe von der italienischen zum gemeinsamen Abendessen eingeladen, von man sich noch Stunden lebhaft auf Italienisch, Deutsch und Englisch unterhielt.
Eichstätt, 14. Juni 2023
Lydia Tyrakowski-Cebulla
MUSIK-NETZ EICHSTÄTT e.V.
Konzert im MUSEO DEI FOSSILI, BOLCA
Sabato 10 giugno 2023, ore 19

Plakat_NonFossilizziamoci_italienisch_V3 Herunterladen
Hier sind die Fotos des Wettbewerbs zu sehen: https://www.eichstaett.de/partnerstaedte/montegalda

Fotowettbewerb der Städtepartner um den italienischen Schriftsteller ANTONIO FOGAZZARO
Preise in Höhe von insgesamt 600€ sind zu gewinnen!
Im Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen den Gemeinden EICHSTÄTT, JENNE, MONTEGALDA und VALSOLDA, die durch die Figur des Schriftstellers und Dichters Antonio Fogazzaro verbunden sind, ist die Idee eines Fotowettbewerbs entstanden. Dahinter steht der Wunsch, die jeweiligen Gemeinden noch mehr zu verbinden, indem durch die Fotografie die Romane und Orte bekanntgemacht werden, die den Schriftsteller inspiriert haben. Ziel ist, die Gemeinsamkeiten der Teilnehmer untereinander zu fördern und so zwischen den Partnergemeinden das Wissen über die Gebiete des jeweils anderen, seine Schönheiten und die Besonderheiten jedes Ortes, an dem der Schriftsteller gelebt und sich zu seinem literarischen Werk inspirieren lassen hat, zu festigen.
Der Wettbewerb steht allen offen und ist kostenlos.
Jeder, der teilnehmen möchte, kann eine Anzahl von mindestens einem (1) und höchstens drei (3) Fotos einreichen, die den folgenden Anforderungen genügen:
1. Die Fotos müssen im angegebenen Zeitraum aufgenommen worden sein, d. h. vom 25. April bis zum 31. August 2023
2. Die Fotos müssen auf dem Gebiet einer oder mehrerer der vier Fogazzaro-Gemeinden aufgenommen worden sein, die Antonio Fogazzaro inspiriert haben, da der Schriftsteller für jedes der vier Gebiete einen Roman geschrieben hat, insbesondere
– Das Geheimnis des Dichters für Eichstätt;
– Der Heilige für Jenne;
– Piccolo Mondo Moderno für Montegalda;
– Piccolo Mondo Antico für Valsolda.
Die Fotos müssen von einer bestimmten Passage aus den oben genannten Romanen von A. Fogazzaro inspiriert sein, wie in diesen Regeln in Artikel 6 unten beschrieben.
Die Fotos müssen zwischen dem 25. April 2023 und dem 31. August 2023 per E-Mail an die folgende E-Mail-Adresse geschickt werden: concorsofogazzaro@gmail.com. Dazu muss das Anmeldeformular nach dem unter a) beigefügten Muster ausgefüllt werden.
Das/die Foto(s) müssen im Format 20X30 cm, 300dpi, jpg eingereicht werden.
Alle Details zum Wettbewerb sind hier zu finden
Zu Gast bei Freunden – Exkursion in die Erdgeschichte
Gemeindetag organisiert Informationsfahrt im Rahmen des 50-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft Eichstätt-Bolca
Beitrag von Richard Mittl, Bürgermeister von Mörnsheim
Voller Tatendrang ins neue Jahr 2023
Mitgliederversammlung des Freundeskreises blickt zurück und voraus.
Gleich drei neue Mitglieder konnte Gernot Lorenz als Vorsitzender des Freundeskreises Bolca-Eichstätt bei der jüngsten Mitgliederversammlung begrüßen. Eines davon, nämlich Robert Luff wird künftig das Amt des Schriftführers im Verein übernehmen und komplettiert damit den vierköpfigen Vorstand um Lorenz, Lisa Hartmann und Hans-Dieter Haas. Der bisherigen Schriftführerin Barabara Klupp-Dandl dankte Lorenz herzlich für ihre geleistete Arbeit. Und wie üblich wurde der bisherige Vorstand entlastet. Dass auch Oberbürgermeister Josef Grienberger und Stadtrat Willi Reinbold anwesend waren, zeigt den Stellenwert der deutsch-italienischen Freundschaft für die Stadt Eichstätt.

Zusammen mit Lisa Hartmann, die online zugeschaltet war, blickte Gernot Lorenz zunächst auf ein ereignisreiches Jahr zurück. So kam eine Delegation aus Montegalda im November 2021 zu Besuch nach Eichstätt und knüpfte viele neue Kontakte. Am 25. April dieses Jahres folgte ein Eichstätter Gegenbesuch auf der Festa di San Marco, dem Fest des Stadtpatrons von Montegalda, mit 800 Litern Eichstätter Bier und Plankstettener Spezialitäten. Dort wurde der europäischen Freundschaft sogar ein eigener Stand gewidmet. Im Mai konnten dann Gernot Lorenz und sein Chor „Nova Cantica“ den Chor „Santa Giustina“ aus Montegalda zu einem gemeinsamen Konzert bei der Nacht der Offenen Kirchen in Eichstätt begrüßen. Bei dieser Gelegenheit wurden auch als Zeichen einer blühenden Freundschaft sechs Olea fragans-Kübelpflanzen aus Montegalda übergeben.
Ein Höhepunkt der Partnerschaft war sicher das Altstadtfest in Eichstätt im Juli, bei dem die italienischen Freunde zusammen mit den Partnern aus Montbrison einen gemeinsamen völkerverbindenden Stand betrieben, der sich als wahrer Besuchermagnet erwies. Dr. Günter Viohl erhielt im gleichen Monat beim Sommerempfang der Stadt Eichstätt die Ehrenbürgerwürde für seine Verdienste um die Partnerschaft verliehen und im Oktober besuchten Eichstätter Jugendliche mit dem Jugendzentrum Montegalda und gestalteten eine gemeinsame Spraywand, bevor im gleichen Monat zusammen mit einer Eichstätter Delegation um Grienberger und Lorenz der Kriegsopfer in Bolca gedacht wurde.
Für das kommende Jahr, das ganz im Zeichen des 50-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft mit Bolca steht, sind zahlreiche Aktivitäten geplant, durch die sich die deutsch-italienische Freundschaft weiter vertiefen wird. Umrahmt wird das Jubiläumsjahr von den beiden Festakten in Eichstätt (21.-23. Juli) und Bolca (20.-23. Oktober). In Eichstätt wird es neben dem Festakt mit dem italienischen Konsul oder Botschafter ein internationales Fußballturnier geben, das erneut der SV Marienstein ausrichtet. Nach Bolca soll dann im Oktober eine große Gruppe Eichstätter aufbrechen, die von den Schefflern begleitet werden und durch deren Auftritte beim „Oktober-Vesta“ den italienischen Partnern ein Stück Eichstätter Kulturgeschichte näherbringen.
Als weitere Aktivitäten sind für 2023 eine Fossilienausstellung in beiden Städten sowie zwischen dem 19. und 22 Juni ein Besuch der 25 Bürgermeister des Landkreises und des Landrats in der Region Bolca und Verona geplant. OB Grienberger betonte, wie wichtig ihm dieser Besuch sei, der auch verschiedene Wanderungen und Stadtbesichtigungen, einen Sprachkurs in Zimbrisch sowie eine Begehung des „Sentiero della Memoria” vorsieht. Auf dem Altstadtfest wird es erneut einen „Stand der europäischen Freundschaft“ mit Montegalda geben, doch wird diesmal eine größere Gruppe zusammen mit Jugendlichen aus Bolca anreisen, die etwa eine Woche in Eichstätt bleiben und einen Sprachkurs besuchen wollen. Zuvor wird am 25. April 2023 eine Eichstätter Gruppe wieder zur Festa di San Marco nach Montegalda fahren und noch dieses Jahr wird der Eichstätter OB mit seinem Kollegen Nardin auf einer Videokonferenz weitere Einzelheiten zu den Aktionen der Partnerschaft besprechen. Weitere Ideen wie etwa die Organisation von italienischen Abenden mit Musik zur Gewinnung neuer Mitglieder wurden abschließend in lockerer Runde besprochen. Der Abend zeigte aber eines in aller Deutlichkeit: Dem Freundeskreis ist es wichtig, die so wichtige deutsch-italienische Freundschaft zu intensivieren.
Dagmar Kusche
Rede von Dr. Günter Viohl zu seiner Verleihung der Ehrenbürgerwürde der Stadt Eichstätt
am 24. Juli 2022 auf dem Sommerempfang der Stadt Eichstätt
Ehrenbürgerschaft
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren des Stadtrates,
zunächst möchte ich Ihnen herzlich für diese außerordentliche Ehre danken, die Sie mir haben zuteilwerden lassen. Danken möchte ich auch den Vorständen der beiden Vereine, die mich vorgeschlagen haben, der „Freunde des Jura-Museums“ und des „Freundeskreises Bolca-Eichstätt“. Es erfüllt mich mit großer Freude, Ehrenbürger dieser liebenswerten Stadt zu sein, die eine der schönsten Städte Deutschlands ist. Gleichzeitig bin ich aber auch beschämt; denn viele andere, auch von hier Anwesenden, hätten diese Ehre genauso verdient. Ich habe nichts Außerordentliches, nur meine Pflicht getan. Ich freue mich jedoch für die Wertschätzung, die die Stadt damit sowohl dem Jura-Museum als auch der Partnerschaft mit Vestenanova-Bolca – und darin eingeschlossen auch den anderen Städte-Partnerschaften – entgegenbringt. So nehme ich diese Ehrung stellvertretend für viele andere entgegen.
Eine besondere Freude und Ehre ist es für mich, dass Sie, Herr Prof. Mödl, extra aus München angereist sind, um die Laudatio zu halten. Dafür ein herzliches Vergelt’s Gott!
In Ihrem Vortrag haben Sie bereits dargelegt, dass für die Entstehung des Jura-Museums viele Personen verantwortlich waren, in der letzten Phase auch Sie selbst. Persönlich ganz besonders verbunden bin ich Prof. Franz-Xaver Mayr, dem geistigen Vater des Museums, sowie dem damaligen Generaldirektor der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns Prof. Wolfgang Engelhardt. Sie haben mir erst ermöglicht, dass ich für das Jura-Museum arbeiten durfte. Am Erfolg des Museums großen Anteil hat sicher auch der verstorbene Ehrenbürger Eichstätts Prof. Karljosef Schattner, dem die architektonische Gestaltung oblag. Sehr zu danken habe ich den ehemaligen Regenten des Bischöflichen Seminars, mit denen ich zusammenarbeiten durfte und die mich unterstützt haben. Sie, Herr Prof. Mödl, waren der erste. Ihnen war besonders der Dialog zwischen Theologen und Naturwissenschaftlern ein Anliegen. Der wäre auch heute sehr wichtig, und es wäre großartig, wenn an der Katholischen Universität wieder ein Lehrstuhl für Grenzfragen zwischen Theologie und Naturwissenschaften geschaffen würde. Herr Pfarrer Härteis, Sie haben sich als Regens sehr um das Jura-Museum verdient gemacht durch die Bereitstellung neuer Magazinräume und den Kauf einer Kompaktanlage, die Schaffung einer museumspädagogischen Stelle sowie durch Pachtung des Areals für die Grabung Schamhaupten, wo u. a. der Juravenator gefunden wurde. Großen Dank schulde ich besonders meinen ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ohne die ich gar nichts hätte tun können – ich freue mich, dass einige von ihnen heute anwesend sind. Sehr dankbar bin ich ferner den Freunden des Jura-Museums, die mich in vielfältiger Weise unterstützt haben, vor allem Herrn Dr. Tischlinger, der Seele des Vereins, den Museumsführern und auch vielen Ehrenamtlichen. Dass ich für das Jura-Museum arbeiten durfte, war ein Geschenk für mich, und ich denke voller Dankbarkeit an alle Personen, die mir das ermöglicht haben. In erster Linie danke ich Gott, dass er mich auf meinem Lebensweg nach Eichstätt geführt hat.
Auch zur Partnerschaft mit Bolca-Vestenanova, die ursprünglich von Fossilien ihren Ursprung nahm, haben viele beigetragen, angefangen von Massimiliano Cerato und seiner Familie, ohne deren Arbeit sie nie zustande gekommen wäre. Besonders erwähnen möchte ich ferner den Journalisten Dr. Enzo Stanghellini, der die Idee dazu hatte, den damaligen Eichstätter Oberbürgermeister Dr. Hans Hutter, der sie bereitwillig aufnahm, seinen italienischen Kollegen Gianbattista Caltran, der sie – erfüllt vom Gedanken der Versöhnung – durchsetzte, damals gegen Widerstände in seinem Gemeinderat wegen deutscher Kriegsverbrechen, sowie nicht zuletzt Sergio Caobelli vom Museum in Verona, den ständigen „Botschafter“ von Bolca und Verona in Eichstätt, der für seine Verdienste auch mit der Eichstätter Bürgermedaille ausgezeichnet wurde. Viele weitere Namen wären noch zu nennen.
Erlauben Sie mir nun einige Bemerkungen sowohl zum Jura-Museum als auch zur Partnerschaft mit Vestenanova-Bolca!
Das Jura-Museum war von Anfang an nicht nur eine Touristenattraktion, was für die Stadt Eichstätt natürlich wichtig ist, sondern aufgrund seiner wissenschaftlich bedeutsamen paläontologischen Sammlung auch eine Forschungsstätte, die Paläontologen aus der ganzen Welt anlockte. Wissenschaftliche Arbeit durch eigenes Personal oder Gastforscher, die auch Grabungen in unserem an Fossil-Lagerstätten so reichem Gebiet ebenso wie die Durchführung von wissenschaftlichen Tagungen umfasst, war und ist daher eine wichtige Aufgabe des Jura-Museums. Ich denke, dass die wissenschaftliche Arbeit bei der jetzigen Museums-Leiterin Frau Dr. Ifrim in besten Händen liegt, und ich wünsche Dir, Christina, dafür viel Erfolg und zahlreiche neue Entdeckungen.
Museen sind aber nicht nur wissenschaftliche Archive, sondern nehmen auch eine Mittlerfunktion zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ein, mit anderen Worten: Sie haben weitere wichtige Funktionen als Bildungsstätten und Orte des Dialogs. Wie können diese Aufgaben besser erfüllt werden als durch die Zusammenarbeit mit einer Universität? Deshalb war der Trägerwechsel vom Bischöflichen Seminar zur Katholischen Universität die richtige Entscheidung.
Was ist nun der spezielle Bildungsauftrag eines Naturkunde-Museums wie des Jura-Museums mit Schwerpunkt auf der Paläontologie gerade in der heutigen Zeit, die geprägt ist von einer die Existenz der Menschheit bedrohenden Umweltkrise? Ich denke, er besteht darin, beizutragen zu einem neuen Bewusstsein in unserer Gesellschaft, dass der Mensch samt seiner Kultur und Wirtschaft Teil der Natur ist und diese nicht ungestraft in dem Maße ausbeuten kann, wie das gegenwärtig geschieht.
Die ausgestellten Fossilien stellen Zeugnisse der Evolution des Lebens auf der Erde dar und gewinnen Bedeutung erst in diesem Kontext. Das erste Leben entstand auf diesem Planeten vor etwa 4 Milliarden Jahren. Es bildet als Biosphäre zusammen mit Atmosphäre, Hydrosphäre und Lithosphäre das dynamische, äußerst komplexe, sich selbst regulierende System Erde. In dieses greift der Mensch heute so massiv ein, dass er zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren geworden ist. Selbst Sedimente, die sich heute bilden, tragen seine chemische Signatur. Mit Recht wird deshalb heute in den Geowissenschaften von einem neuen geochronologischen Zeitalter, dem Anthropozän, gesprochen, das dem Holozän folgt. Dieses massive menschliche Eingreifen hat eine dreifache ökologische Krise verursacht: Klimakrise, Biodiversitätskrise und Meeresverschmutzung, die alle miteinander zusammenhängen.
Die anthropogene globale Klimaerwärmung, die die Wissenschaft seit 40 Jahren vorausgesagt hat, ist ein sich selbst verstärkender Prozess mit verschiedenen Kipppunkten. Wir spüren sie inzwischen auch in Europa deutlich, in anderen Weltgegenden, wie Ostafrika, bedroht sie bereits heute die Menschen in ihrer Existenz, und wir stehen erst am Anfang.
Das Artensterben, welches wir derzeit innerhalb von Jahrzehnten erleben, ist das sechste große Massenaussterben des Phanerozoikums, des Zeitabschnitts, der vor 541 Millionen Jahren begann.
Wir vergiften die Meere, die für die Selbstregulation des Systems Erde von fundamentaler Bedeutung sind, durch den Eintrag von jährlich Millionen Tonnen von Schwermetallen, Lösungsmitteln, Giftschlamm und anderen Industrieabfällen, Düngemitteln sowie einer Flut von Plastikmüll.
Wenn wir so weitermachen, untergraben wir unsere eigene Existenz. In einem begrenzten System, wie es die Erde nun einmal ist, kann es kein unendliches Wachstum geben. Aber wir können von der Natur lernen.
Das erfolgreichste Prinzip der Evolution ist zweifellos die Symbiose, die ein komplettes Recycling ermöglicht und kein Müllproblem entstehen lässt. Ein Beispiel dafür sind Korallenriffe, die neben den Regenwäldern die artenreichsten Biotope sind. Im großen Aquarium des Juramuseums ist gerade ein solches Mini-Riff im Wachsen zu beobachten. Die Korallen leben in Symbiose mit einzelligen Algen, den Zooxanthellen, die sie in ihr Gewebe integriert haben. Die Algen nehmen Kohlendioxid und andere Stoffwechselprodukte der Korallen auf und liefern ihnen dafür Sauerstoff, Zucker und Proteine.
Daraus können wir lernen, dass wir ein symbiontisches Verhältnis mit der Natur eingehen müssen, um unsere Probleme zu lösen. Da ist es nicht mit einigen technologischen Neuerungen getan, so sehr die natürlich auch notwendig sind. Es bedarf eines tiefgreifenden Umbaus unseres ganzen Wirtschaftssystems von einer Wachstumswirtschaft zu einer Kreislaufwirtschaft. Wenn es dabei nicht zu unhaltbaren sozialen Härten kommen soll, werden auch soziale Reformen notwendig sein. Das Ganze ist eine Herkulesaufgabe, und es gibt keine Patentrezepte. Daher sind intensive, interdisziplinäre Dialoge zwischen Natur-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, aber ebenso Theologie und Philosophie, da es auch um ethische Fragen geht, sowie ein breiter gesellschaftlicher Diskurs dringend notwendig. Ich denke, dass dazu auch das Jura-Museum in Verbindung mit der Katholischen Universität zumindest einen kleinen Beitrag durch Information leisten kann.
Die notwendige ökologisch-soziale Transformation wird allerdings kaum gelingen, wenn nicht zuvor eine spirituelle Transformation zumindest in großen Teilen der Gesellschaft stattfindet. Hier sind die Kirchen gefragt, und es muss auch ein interreligiöser Dialog stattfinden. Wir müssen erkennen, dass wir keine isolierten Individuen sind, sondern Teil eines großen Ganzen. Mystiker aller Religionen haben diese Einheit mit Gott und der Natur erfahren. Der Kern der christlichen Ethik ist die Gottes- und Nächstenliebe, und Jesus fordert darüber hinaus sogar die Feindesliebe. Das ist in den Kategorien unseres normalen dualistischen Denkens etwas völlig Unverständliches und wird nur von der Erfahrung der Einheit her verständlich: Gott ist in allem und jedem gegenwärtig, also auch im Feind.
Die Verbindung mit der Natur wird in unserer christlichen Tradition wohl am schönsten im „Sonnengesang“ des heiligen Franziskus ausgedrückt. Er beginnt mit den Worten „Laudato si‘, mi Signore“, und so beginnt auch die große ökologisch-soziale Enzyklika von Papst Franziskus von 2015, die leider auch in der katholischen Kirche bis heute nicht ausreichend rezipiert worden ist, die aber nichts von ihrer Aktualität verloren hat. Darin fordert der Papst nicht nur die Politik zum Handeln auf, sondern lädt uns alle ein zu einem anderen, „kontemplativen Lebensstil, der fähig ist, sich zutiefst zu freuen, ohne auf Konsum versessen zu sein.“ Vor allem müssen wir unsere zerstörerische, egoistische Gier nach immer mehr Geld und Macht zähmen.
Nun noch ein paar Worte zur Partnerschaft mit Bolca, die im nächsten Jahr ihr fünfzigjähriges Jubiläum begeht. Sie gründet, wie gesagt, ursprünglich auf Fossilien. Bolca ist weltberühmt als Fossil-Lagerstätte, und Funde von dort finden sich in allen großen Museen. Ich kann es mir ersparen, etwas zur Geschichte dieser Partnerschaft und zur wissenschaftlichen Bedeutung von Bolca zu sagen. Zu beiden Themen finden Sie Artikel von mir über die Homepage des „Freundeskreises Bolca-Eichstätt“. Ich hoffe sehr, dass sich diese Partnerschaft ebenso wie die anderen stetig weiterentwickelt und es in Zukunft auch zu einem verstärkten Jugendaustausch kommt. Nur so kann ein echtes europäisches Bewusstsein wachsen.
Ein weiterer, leider sehr trauriger Bezugspunkt zu Bolca sind die Kriegsverbrechen deutscher Soldaten, über die der damalige Pfarrer von Vestenanova Don Attilio Benetti in einem Buch berichtet. Ich erfuhr davon erstmals bei der 30-Jahr-Feier der Partnerschaft in Bolca. Als mich dann der damalige Oberbürgermeister, Herr Neumeyer, bat, in Eichstätt die Festrede zu halten, war es wichtig, darüber zu sprechen und sich dafür zu entschuldigen. Erst durch die Aufarbeitung konnte ein Versöhnungsprozess bei Menschen, die diese grausamen Ereignisse noch miterlebt hatten und davon traumatisiert waren, eingeleitet werden.
Deshalb ist auch das jährliche Gedenken an die Kriegsopfer wichtig, weil es uns bewusst macht, wohin Hass und Krieg führen, und uns an unsere Aufgabe erinnert, uns beständig für den Frieden in dieser leider so friedlosen Welt einzusetzen. Zur Zeit tobt ein heftiger Krieg in der Ukraine. Als einer, der den zweiten Weltkrieg als Kind noch bewusst miterlebt hat, kann ich mich gut in das Leid der betroffenen Menschen hineinversetzen, besonders in das der Kinder, die ein Trauma für ihr ganzes Leben erleiden. Wenn ich die furchtbaren Bilder der Zerstörung im Fernsehen sehe, steigen in mir die Bilder des Schreckens aus meiner Kindheit auf. Daneben gibt es auch viele vergessene Kriege, wie im Jemen und Teilen Afrikas, an denen Rüstungsindustrie und Waffenhandel kräftig verdienen.
Alle diese Kriege müssen schnellstens beendet werden; denn um ihre Existenzprobleme zu lösen, kann sich die Menschheit keine Kriege mehr leisten, die eine ungeheure Ressourcenvernichtung darstellen. Klar ist ferner, dass es dazu auch die Zusammenarbeit mit Russland und China braucht, selbst wenn das schwierig ist, weil diese Länder sowohl hinsichtlich ihrer Fläche als auch ihrer Bevölkerungszahl einfach zu bedeutsam sind. Das Zeitfenster, das uns noch zum Handeln bleibt, um die große Katastrohe zu verhindern, wird immer schmaler. Nutzen wir es deshalb jetzt, bevor es zu spät ist!
Erlauben Sie mir nun noch einige Worte an unsere italienischen Freunde!
Egregio signor Sindaco, caro Stefano, Signore e Signori, cari amici di Bolca-Vestenanova,
la vostra visita è una grande sorpresa, un grand’onore e un gran piacere per me. Grazie infinite! Bolca è la seconda patria per me. Ci sono stato l’ultima volta tre anni fa, ma intanto sono molto invecchiato. La maggior parte dei miei vecchi amici è già morta, ed io sono quasi l’ultimo sopravvivente della prima generazione. Perciò sono contento e grato che adesso rappresentanti della giovane generazione si occupano del nostro gemellaggio. Spero che questo si sviluppi ulteriormente nel futuro e porti ad uno scambio culturale e sportivo su molti livelli. D’importanza particolare sarebbe lo scambio fra i giovani. Questo mi sembra un compito prioritario del prossimo futuro.
Da tre anni Eichstätt ha anche relazioni d’amicizia con Montegalda, grazie allo scrittore Antonio Fogazzaro ed il suo romanzo “Il mistero del poeta” che ha un riferimento ad Eichstätt. Però non guardo questo da concorrenza, ma da un completamento. Come ho detto nel mio discorso tedesco, il principio del massimo successo nell’evoluzione di vita era la simbiosi, cioè la cooperazione. Forse si potrebbero realizzare alcuni progetti comuni nel futuro o perfino includere anche altri comuni della vostra regione. Tali progetti potrebbero avere un effetto sinergistico. Potrei immaginarmi anche progetti comuni con i nostri gemelli di Montbrison e Chrastava per creare una rete europea di amicizia, ma attualmente questo è ancora un sogno.
Adesso vi auguro una bellissima serata.
Ganz zum Schluss noch einen ganz herzlichen Dank an die Stadtkapelle, mit der ich ja auch schon einmal in Bolca war, für die festliche Gestaltung dieses Abends sowie an alle dienstbaren Geister, die auf verschiedene Weise dazu beigetragen haben!